Hattest du als Kind ein Lieblingsbuch, das dir deine Eltern immer wieder vorlesen mussten, weil die Geschichte etwas mit dir gemacht hat, ohne dass du damals hättest sagen konnten, was genau dich so fasziniert hat? Hast du schon mal eine Biografie gelesen, die dich so sehr beeindruckt oder berührt hat, dass du daraufhin etwas in deinem Leben verändert hast, weil du dieses Kribbeln, dass du beim Lesen der Biografie gespürt hast, auch in deiner eigenen Biografie spüren wolltest? Hast du schon mal ein Fachbuch gelesen, das dir so viel wertvolles Wissen vermittelt hat, das du anhand dessen dein Leben (oder zumindest einen Lebensbereich) in eine neue Bahn gelenkt hast? Wenn du auf eine dieser Fragen mit „Ja“ geantwortet hast, hast du zumindest eine Vorstellung davon, wie mächtig Bücher sein können.
Ich glaube daran, dass Bücher die Macht haben, unser Leben maßgeblich zu beeinflussen, wenn wir bereit sind, uns ganz auf das jeweilige Buch einzulassen. Das bedeutet, nicht nur das Buch aufzuschlagen, sondern auch unseren Geist zu öffnen und unseren Gedanken Raum zu geben. Das bedeutet, auch das zu lesen, was zwischen den Zeilen steht. Es bedeutet, genau hinzuhören, welche Stimmen in uns laut werden und genau hinzusehen, was das Buch mit uns macht und wie es uns verändert. Es bedeutet, nicht nur zu lesen, sondern auch zu verstehen.
Bücher haben unsere Welt geprägt
Bücher sind weit mehr als nur bedrucktes und gebundenes Papier. Sie haben unsere menschliche Entwicklung und unsere Gesellschaft maßgeblich geprägt. Sie sind ein Abbild unseres Denkens, unseres Wissens, unserer Kultur und unserer Träume. Bücher hinterfragen den Status quo, klären auf, inspirieren und fördern die persönliche Entwicklung. Sie sind Tore in andere Welten und andere Zeiten, aber auch Tore in die Köpfe anderer Menschen.
Schon in der Antike wurden Informationen auf Schriftrollen und später in Büchern festgehalten, um das Wissen zu erhalten. Ohne Bücher wären viele Erkenntnisse der Antike, wie die Werke von Aristoteles oder Hippokrates, verloren gegangen.
Am deutlichsten wird der Einfluss von Büchern sicher anhand der Bibel. Schätzungen zufolge ist sie mit 5 Milliarden Exemplaren das meistverkaufte und das am weitesten verbreitete Buch der Welt. Sie bildet die Basis für den jüdischen und den christlichen Glauben und beeinflusst noch immer das Denken und Handeln von Milliarden Menschen weltweit.
Kein anderes Buch ist so bedeutsam. Doch auch Werke wie Das Kapital von Karl Marx, On the origin of species von Charles Darwin oder auch Onkel Toms Hütte von Harriet Beecher Stowe hatten einen tiefgreifenden und revolutionären Einfluss auf das Denken und die Gesellschaft ihrer Zeit.
Autoritäre Regime zensierten Bücher nicht nur, sondern verbrannten sie auch. Sie fürchteten, dass diese das kritische Denken der Menschen fördern und dadurch ihre Herrschaft gefährden könnten. Man duldete keine alternativen Ideen oder Kritik am Regime.
Bücher bedeuten Fortschritt
Ohne die revolutionäre Erfindung des Buchdrucks hätte sich die Menschheit vermutlich deutlich langsamer entwickelt. Wir hätten unser Wissen hauptsächlich mündlich oder durch handgeschriebene Manuskripte weitergegeben. Das hätte die Verbreitung jedoch stark eingeschränkt. Bildung wäre wahrscheinlich ein Privileg der Elite geblieben. Der wissenschaftliche Fortschritt wäre deutlich langsamer vorangeschritten, denn der Austausch von Ideen und Erkenntnissen wäre deutlich erschwert gewesen.
Auch wenn wir heute in der zunehmend digitalen Welt leben, haben Bücher in meinen Augen noch immer ihren berechtigten Platz in unserem Leben. Ich kann und will mir eine Welt ohne Bücher nicht vorstellen und ich hoffe, dass es, solange ich lebe, noch Bücher in gedruckter Form geben wird.
Bild: Erstellt mit KI